Kłodzko - www.klodzko.pl

Kłodzko ist eine der schönsten Städte Niederschlesiens mit einer reichen, über 1000-jährigen Geschichte, die von Tschechen, Deutschen und Polen geprägt wurde. Diese drei Kulturen beeinflussten die Entwicklung der Stadt, ihr wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben sowie ihr Aussehen und ihren Charakter. Die prachtvolle Architektur, Denkmäler, Kunstwerke, zauberhaften Orte und modernen Veranstaltungen - sie alle schaffen eine unvergleichliche Atmosphäre in Kłodzko - einer gastfreundlichen und offenen Stadt. Herzlich Willkommen in Kłodzko!

panorama miasta noc

Die Verwaltungsgrenzen der Stadt sind:

  • im Norden die Mündung der Steine in die Glatzer Neiße
  • im Osten verlaufen sie entlang des Königheiner Bachs bis zu den Grenzen von Marienthal und Wojciechowice, danach über den Kamm der Glatsenkoppe im Warthagebirge über den Schäferberg und über den Gipfel in das Tal der Jaszkówka, an der Grenze zu Jaszkowa Dolna
  • im Süden verlaufen sie entlang des Randes der deutlichen Terrasse des Tals der Glatzer Neiße bis hin zur Mündung der Landecker Biele. Von dort aus, im Südwesten, am Abhang des Czerwoniaks, verlaufen sie durch das Tal der Bystrzyca Dusznicka, an den Grenzen von Stary Wielisław und Książek. Daraufhin entlang der Bystrzyca Dusznicka bis nach Zagórz.
  • Im Westen ziehen sie sich durch die ausgedehnte Hochebene neben Mikowice nach Leszczyny

Kłodzko ist ein wichtiger Eisenbahn- und Verkehrsknoten. Von der Stadt aus bestehen direkte Zug- und Busverbindungen in alle größeren polnischen Städte.

Wichtigste Zufahrtsstraßen:

  • droga krajowa [Landesstraße] nr 8 ( Wrocław – Kłodzko- Kudowa),
  • droga krajowa [Landesstraße] nr 33 ( Kłodzko- Międzylesie),
  • droga krajowa [Landesstraße] nr 46 (Kłodzko- Opole),
  • droga krajowa [Landesstraße] nr 381 ( Kłodzko- Wałbrzych)

Flughäfen in der Nähe:

  • Wrocław (80 km),
  • Praga (220 km),

Grenzübergänge in der Nähe:

Mit dem Auto
Innerhalb der Grenzen der Gemeinde Kłodzko befinden sich drei für den internationalen Autoverkehr zugängliche Straßenübergänge vom Glatzer Land in die Tschechische Republik.

  • Kudowa Słone - Nachod
  • Boboszów - Dolna Lipka
  • Tłumaczów-Otolice

Mit dem Zug
Ein für den internationalen Zugverkehr zugänglicher Bahnübergang befindet sich in Miedzylesie. Dort verläuft die Zugstrecke Wrocław - Prag.

Zu Fuß
Auf dem Gebiet der Gemeinde Kłodzko befinden sich auch mehrere Grenzübergänge, die für den touristischen Grenzverkehr zu Fuß zugänglich sind.

Das Wappen von Kłodzko zeigt einen weißen böhmischen Löwen auf rotem Hintergrund mit einer goldenen Krone und einem gespaltenen Schwanz. Die Tradition schreibt es König Ottokar II. Přemysl zu, der Stadt zwischen 1253 und 1278 das Wappen verliehen zu haben. Dabei handelt es sich um das älteste Emblem der Stadt, das bereits im Mittelalter auftaucht. Ein genaues Datum ist nicht bekannt, da kein Dokument der Erlangung des Stadtrechts oder eine Abschrift desselben erhalten ist..

Die Gestalt des Löwen mit einem doppelten Schwanz entstand als Nachbildung des Wappens des böhmischen Königs, in dessen Besitz sich das Glatzer Land damals befand. Daher erhielt die Hauptstadt des Glatzer Landes den Status einer Königlichen Stadt. Eine weitere Stadt in der Region besitzt außerdem ein ähnliches Wappen - Bystrzyca Kłodzka. Das älteste erhaltene Abbild des Löwen ist ein Abdruck des Siegels der Stadt Kłodzko aus dem Zeitraum zwischen 1750-1775.

Legenden um das Wappen

  1. Die erste Legende besagt, dass die Bewohner von Kłodzko, nachdem der Herrscher der Böhmen Ottokar II. Přemysl ihnen das Stadtrecht verliehen hatte, an den Prager Hof gelangen wollten, um den König zu bitten, ihnen ein Wappen zu geben. Wappen waren im Mittelalter der wichtigste Maßstab dafür, wie städtisch ein Ort war. Nachdem der König die Delegation der Kłodzkoer Bürger empfangen hatte, war er damit einverstanden, Kłodzko ein Wappen zu geben, das einen Löwen mit Krone zeigte. Beim Transport der steinernen Löwenskulptur nach Kłodzko geschah ein Missgeschick, bei dem die Skulptur vom Wagen herunterfiel und an der Stelle zerbrach, an der sich der Schwanz befand. Daher begaben sich die Delegierten nochmals nach Prag, wo sie eine neue Skulptur mit einem Wappen erhielten – mit dem Unterschied, dass der Bildhauer dem Löwen zur Sicherheit zwei Schwänze anfertigte. Dieses Mal verlief der Rückweg ereignislos und das Wappenschild gelangte sicher nach Kłodzko. Aus diesem Grund hat der Löwe zwei Schwänze.
  2. Die zweite Version der Legende besagt, dass der König Ottokar II. Přemysl der Stadt das Wappen mit dem Löwen als Dank für ihre Loyalität verlieh, sein Hofmaler jedoch aufgrund der Eile einen Löwen ohne Schwanz gemalt hatte. Als der König das Gemälde erhielt, gebat er, dem Löwen zur Wiedergutmachung zwei Schwänze anzumalen.
  3. Die dritte Version besagt, dass die Kłodzkoer bei ihrer Rückkehr aus Prag von Straßenräubern überfallen wurden. Aufgrund der Schlägerei verlor der steinerne Löwe, der sich in einer Truhe befand, seinen Schwanz. Die Kłodzkoer begaben sich daraufhin erneut zum Hof Ottokars II. Přemysl, um ihn um ein neues Wappen zu bitten. Der Herrscher übergab ihnen in seiner Nachsicht das Prager Wappen, das eigentlich das Kleinseitner Tor in Prag schmücken sollte. Und so erhielt die Stadt das Wappen des Löwen mit einer Krone und dem gespaltenen Schwanz.

Ottokar II. aus Böhmen verlieh der Stadt Kłodzko das Wappen, auf dem ein Löwe dargestellt ist, als Geschenk für ihre oft erwiesene Stärke und Ausdauer. Der Löwe traf jedoch ohne Schwanz vor Ort ein. Nachdem die Stadt um Erlaubnis bat, dies zu korrigieren, befahl der König, dass der Löwe für seinen verlorenen Schwanz zwei Schwänze erhalten sollte, was auch geschah.

 

Klodzko flagaDie Flagge von Kłodzko zeigt zwei waagerechte Streifen in Gelb und Rot und wurde 1990 mit Beschluss des Stadtrats angenommen. Sie wird zu lokalen Festveranstaltungen und Treffen mit Partnerstädten gehisst.

 

Das aktuelle hejnał stammt aus dem Jahr 1998 und geht auf Stanisław Dąbrowski zurück. 

Wenn Sie Glatz besuchten, können Sie nicht nur historische Attraktionen erkunden, aber auch an Vielen Kultur-, Sport- sowie Erholungsveranstaltungen teilnehmen, die das ganze Jahr durch in der gesamten Stadt veranstaltet werden.

Kłodzko [Glatz] ist die älteste und größte Stadt des Glatzer Landes. Ihre strategische Lage zwischen dem Tal der Glatzer Neiße und dem Festungsberg (369 m.ü.M.) trug maßgeblich zur Entwicklung und Bedeutung der Stadt bei. Seit dem Mittelalter war die Stadt ein wichtiges Handels- und Verteidigungszentrum. Die Geschichte von Kłodzko ist eine gemeinsame Geschichte von Tschechen, Deutschen und Polen, Katholiken, Protestanten, Juden, Handwerkern, Händlern, Mönchen und Soldaten. Im Schmelztiegel der Kulturen, Religionen und Berufe entwickelte sich über Jahrhunderte hinweg eine Stadt, die heute eine der schönsten Städte Niederschlesiens und kulturell-touristisches Zentrum der polnisch-tschechischen Grenzregion ist.

Die erste aufgezeichnete Erwähnung Kłodzkos ist in der „Chronica Boemorum” von Cosmas von Prag zu finden. Cosmas von Prag erwähnt dort, dass 981 der Vater des hl. Adalbert von Prag, der tschechische Fürst Slavnik, gestorben war, der eine an der Neiße gelegene Festung mit dem Namen Kłodzko besaß. Archäologische Funde und historische Überlieferungen zu diesem Gebiet weisen jedoch darauf hin, dass an dem Ort, der sich auf der Bernsteinstraße zwischen Tschechien und Polen befindet, bereits viel früher eine Festung existierte.

Im 11. Jahrhundert ist Kłodzko Gegenstand häufiger polnisch-böhmischer Konflikte und geht aller paar Jahre abwechselnd aus den Händen der Piasten in die der Přemysliden über. 1114 brennt der böhmische Fürst Sobiesław I. die Burg aus Holz völlig nieder, um sie 1129 teilweise gemauert wieder aufzubauen. Am 30. Mai 1137 übergibt Bolesław Schiefmund Sobiesław I. Kłodzko kraft eines Friedensvertrags. So befindet sich die Stadt mehrere Jahrzehnte lang unter böhmischer Herrschaft. 1200 existieren vor Ort außer der Burg ein Markt mit dem benachbarten Dorf, zwei Kirchen und ein Spital. Zwischen 1253 und 1278 gründet der böhmische König Przemysław Ottokar II. die Stadt nach deutschem Stadtrecht; das älteste erhaltene Dokument mit dem Stadtsiegel stammt aus dem Jahr 1305. Im 14. Jahrhundert wird Kłodzko von zahlreichen Katastrophen heimgesucht: Epidemien, Brände und Überschwemmungen. Die schlimmste Katastrophe passiert im Jahr 1310 und fordert über tausend Opfer. Trotz dieser Schwierigkeiten erlebt die Stadt in dieser Zeit eine wirtschaftliche Blütezeit, hauptsächlich durch die Verleihung weiterer Vorrechte. In Kłodzko ist eine der zu dieser Zeit besten schlesischen Schulen und die Klosterbibliothek zu finden; es entwickeln sich Handwerkszünfte, von denen bereits über 30 existieren. Der Beginn des 15. Jahrhunderts ist die Zeit der Hussitenkriege; 1428 stellt sich Kłodzko Hussitentruppen entgegen, die die Stadt stürmen, aber bereits 1453 wird die Stadt Eigentum des böhmischen Königs Georg von Podiebrad, der das Glatzer Land 1459 zu einer eigenständigen Grafschaft macht.

Das 16. Jahrhundert ist für Kłodzko eine Blütezeit, aber auch erneut eine Zeit vieler Überschwemmungen und Brände. 1526 übernimmt die Dynastie der Habsburger die Macht in der Stadt, wobei besonders Ernst von Bayern verdienstvoll war (ab 1549). In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts befinden sich auf dem Gebiet der Innenstadt 275 Anwesen, darunter zahlreiche gemauerte Mietshäuser im Renaissance-Stil. Bevor Kłodzko zu einem der Schauplätze des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) wird, leben in der Stadt fast ausschließlich Protestanten. 1622 endet die mehrwöchige Belagerung Kłodzkos durch die Streitkräfte des katholischen Königs Ferdinand II. mit der Kapitulation. Enorme Zerstörungen und Bevölkerungsverluste stürzen die Stadt in eine mehrere Jahrzehnte lang andauernde Wirtschaftskrise. Nachdem jedoch die Jesuiten erneut nach Kłodzko kommen, blüht dort das Schulwesen sowie das intellektuelle und kulturelle Leben erneut auf.

Eine weitere wichtige Etappe in der Geschichte der Stadt ist der Erste Schlesische Krieg (1740-1742) zwischen Österreich und Preußen. In dem Streit um Schlesien geht Friedrich II. der Große als Sieger hervor und so befindet sich die Grafschaft Glatz ab 1742 über 200 Jahre lang unter preußischer Herrschaft. Kłodzko wird zu einer Garnisonsstadt und die gesamte Befestigung mitsamt der Festung wird an der Spitze ausgebaut und verstärkt, so entsteht u.a. ein Donjon. Trotz dieses ausgezeichneten Verteidigungssystems zwingen die Franzosen unter der Führung von Jérôme Bonaparte während der Napoleonischen Kriege (1803-1815) nach Monaten des Kampfes im Juni 1807 die Verteidiger der Festung zur Kapitulation. Die Wege der Politik führen jedoch dazu, dass die Stadt unter preußischer Herrschaft verbleibt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts breitet die Stadt Kłodzko sich allmählich außerhalb der Stadtmauern aus, da sie langsam ihren strikt militärischen Charakter verliert. In dieser Zeit entstehen Wasserleitungen (1886), es entsteht eine Zugverbindung in die Stadt (1874), es wird ein Gefängnis (1887) und ein Gericht (1897) erbaut. Diese Entwicklung wird jäh von dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und später durch die Krise der Zwischenkriegszeit unterbrochen, das Leben neben der Stadt jedoch verläuft selbst in globalen Krisen einigermaßen normal.

Während des Zweiten Weltkriegs befindet sich in der Kłodzkoer Festung ein berüchtigtes Gefängnis, Hinrichtungsort für Gefangene und deutsche Deserteure, ab 1944 außerdem die Rüstungsfabrik des AEG-Konzerns, die Bauteile für U-Boote und die V1- und V2-Raketen herstellt. Am 2. Juni 1945 übernimmt die polnische Verwaltung die Herrschaft über Kłodzko, wobei die Deutschen größtenteils ausgesiedelt werden. Zu den wichtigsten Ereignissen der Nachkriegszeit gehören die Aktion zur Rettung der Kłodzkoer Altstadt in den Jahren 1958-1976 sowie die „Jahrtausendflut” 1997, als sich in der Nacht vom 7. zum 8. Juli der Wasserstand der Glatzer Neiße aufgrund des strömenden Regens um über 8,7 m über dem normalen Wasserstand erhöhte, wodurch die Straßen überflutet und viele Gebäude, insbesondere in der Umgebung der „Sandinsel” [Wyspa Piasek] sowie im östlichen Teil der Stadt zerstört wurden.

Die Spuren vieler dieser Ereignisse sind möglicherweise auf den ersten Blick nicht sichtbar, aber dennoch in Kłodzko gegenwärtig, wodurch man sich auf Schritt und Tritt in die über 1000-jährige Atmosphäre der Stadt einfühlen kann.


  • laut verschiedener Quellen entstand 1398 in Kłodzko eines der ältesten Denkmäler der polnischen Literaturgeschichte – der „Florianer Psalter”
  • 1800 hielt sich John Quincy Adams, der spätere 6. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, während seiner Schlesienreise in Kłodzko auf
  • eine beliebte Beschäftigung der Kłodzkoer war die Bierbrauerei; 1410 besaßen 190 Häuser das Vorrecht, dieses Getränk zu brauen, bis 1945 existierten in der Stadt 8 Brauereien
  • in Kłodzko wurden 18 und 21 Episoden der Serie „Vier Panzersoldaten und ein Hund” gedreht

  • hl. Adalbert von Prag (956-997) – sein Vater Slavnik war im 10. Jahrhundert der Besitzer von Kłodzko
  • Ernst von Pardubitz (1297-1364) – der in Kłodzko geborene und begrabene erste Erzbischof von Prag und Mitgründer der Karls-Universität in Prag
  • Anna Zelenay (1925-1970) – Kłodzkoer Dichterin
  • Emil Czech (1908-1978) – polnischer Soldat, der am Tag der Eroberung von Monte Cassino 1944 auf den Ruinen des Klosters das Heijnał Mariacki spielte

Partnerstädte sind eine Form der Partnerschaft zwischen Städten verschiedener Länder mit dem Ziel, sich kulturell, wirtschaftlich und im Hinblick auf Informationen auszutauschen. Zweck einer Städtepartnerschaft ist die Zusammenarbeit von Menschen, unabhängig von Staatsgrenzen. Oft sind persönliche Kontakte zwischen Einwohnern der Städte der Anfang der Partnerschaft. Diese wird durch die Unterzeichnung eines Dokuments über die Partnerschaft beider Seiten aufgenommen. Das wichtigste Ergebnis einer solchen Partnerschaft ist der kulturelle Austausch, der Austausch von Erfahrungen, die Initiierung von gemeinsamen kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Initiativen, die Zusammenarbeit im Bildungsbereich, die touristische Entwicklung sowie die gemeinsame Werbung für die Städte. Besuchen Sie die Webseiten der Partnerstädte von Kłodzko. So lernen Sie die Vorzüge der Stadt und ihr aktuelles kulturelles sowie touristisches Angebot kennen.

RYCHNOV
Die feierliche Schließung des Partnervertrags zwischen Kłodzko und Rychnov nad Kněžnou fand am 06.12.2008 statt.

BENSHEIM
Der Vertrag über die Zusammenarbeit zwischen Bensheim und Kłodzko wurde am 17. Juni 1991 unterzeichnet.

NACHOD
Die Vereinbarung zwischen der Stadt Nachod und der Stadt Kłodzko wurde 1995 unterzeichnet.

CARVIN
Carvin ist die älteste Partnerstadt von Kłodzko. Der Vertrag über die Zusammenarbeit wurde am 10. Mai 1980 unterschrieben.

FLERON
Die feierliche Schließung des Partnervertrags fand am 22. Mai 1997 im Rahmen der Kłodzkoer Tage statt.

RĂDĂUȚI
Die feierliche Schließung des Partnervertrags fand am 12. August 2017 im Rahmen der Tage der Festung Glatz statt.

LIMANOWA
Die feierliche Schließung des Partnervertrags fand am 21. Juli 2018 im Rahmen der Limanowaer Tage statt.


Die städtischen Brunnen

Medieval and early modern Kłodzko benefited from the dozen or so public and private wells located Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es in Klodzko duzende von öffentlichen und privaten Ziehbrunnen. Die Brunnen befanden sich im Bereich der Stadtmauern und auf dem Schlossberg (dort benutzte man fünf Brunnen: der älteste stammt aus dem Jahr 1393, Tumska genannt; der tiefste Brunnen, Bäcker genannt, ist 60 Meter tief). Der größte Bedarf an Wasser hatte die Nahrungsmittelindustrie (Brauereien), für die Verzehrzwecke wurde Wasser besonders von armen Bewohnern der Stadt benutzt. Die Geologie der Stadt hat verursacht, dass der Bau von Brunnen schwer und zeitaufwändig war, besonders in höher gelegenen Teilen der Stadt. Eine der Glatzer Legenden erzählt über den Bau des Tumska-Brunnens auf dem Schlossberg. Wahrscheinlich wurde er vom Schuhmacher Czeslaw errichtet. Der fleißige Handwerker hat im Laufe von 9 Jahren den Brunnen in den Fels gegraben, 30 Meter tief mit einem Durchmesser von 2 Meter. Zum Herausziehen des Wassers benutzte er das Gerät, paternoster genannt. Der Name stammt vom Wort Gebet. Ein Gebet verrichten dauerte so lange wie das Herausziehen des Wassers aus dem Brunnen. Als die Wasserleitungen im Jahr 1540 entstanden , verloren die Brunnen ihre Bedeutung.


die Vergiftung des Brunnens

Die Brunnen waren sichere Quellen des lebenspendenden Wassers in der Stadt. Sie waren bewacht und geschützt, besonders in den Kriegszeiten. Die privaten Brunnen waren oft eingezäunt. Eine der Glatzer Legende sagt, dass im Jahre 1806 der Bäckerbrunnen, der sich auf dem Schlossberg befindet, vergiftet wurde. Schuldig daran war wahrscheinlich Charlotta Ursini – eine Glatzer Einwohnerin und Anhängerin der napoleonischen Armee, die zu dieser Zeit die Stadt belagert hat. Die Soldaten hatten Bauchprobleme und sie wurden daher geschwächt. Ihre Tat hat dazu beigetragen, dass die preußischen Truppen sich den französischen Angreifern ergeben haben.

Nach einer anderen Legende wurden die städtischen Brunnen von den österreichischen Truppen im Jahr 1622 vergiftet. Einzige Quellen mit reinem Wasser waren unterirdische private Brunnen, u.a. der Brunnen des reichen Kaufmanns Honza und des geldgierigen Bäckers Ernst. Der Bäcker hat das Wasser überteuert verkauft, Honza dagegen hat allen Einwohnern erlaubt, das Wasser seines Brunnens unbeschränkt zu nutzen. Der geldgierige Ernst war sehr darüber unzufrieden, dass der Kaufmann so freigebig war. Er bestimmte, dass alle Kunden, die ein Brot kaufen wollten, auch obligatorisch Wasser nehmen müssen. Der Epilog dieser Geschichte war für den Bäcker gnadenlos…


Öffentliche Hinrichtungen in Glatz

Die öffentlichen Todesstrafen wurden in Glatz seit dem Mittelalter bis zum 19. Jh. ausgeübt. In der Mitte der Stadt befand sich der Galgen. Hingerichtet wurden alle, die gegen Recht auftraten. Die letzte Todesstrafe wurde hier im Jahr 1850 ausgeübt. Der Bauer aus Kunzendorf, Treutler genannt, wurde für den Mord durch das Richtbeil enthauptet.

Die Strafen wurden am Galgen am Stadtrand in Richtung Reichenstein und auf dem Schandpfahl vollstreckt . Der Schandpfahl wurde in Quellen in den Jahren 1551-1552 erwähnt. Auf der Spitze befand sich das Figürchen eines Knaben mit einem Getreidesack. Neben dem Pranger wurde ein Holzschafott aufgebaut, auf dem die Hinrichtung durch Schwert vollstreckt wurde.

In den Stadtakten wurden die nachfolgenden Arten der Folter aufgeführt, die schließlich zum Tode führten: das Hängen, die Enthauptung, das Rädern, das Pfählen, Zerreißen mit Zangen und die Verbrennung, Enthauptung mit dem Schwert, Vierteilen, lebendige Begrabung.

Im 17. Jh. war die Glatzer Folterkammer für 60 nahe gelegenen Ortschaften tätig.


Das Glatzer Bier

Bier war seit dem Mittelalter bis zu der frühen Neuzeit ein Grundgetränk in allen Städten Niederschlesiens. Damals galt Bier auch als geeignetes Getränk für Kinder, da es einen geringeren Alkoholgehalt als heute hatte und durch das Kochen der Bierwürze weitgehend keimfrei war, was man vom damaligen Trinkwasser nicht behaupten konnte. Bier wurde auch den Kranken in allen Krankenhäusern gegeben. Bier konnte man auch während des Fastens trinken. Täglicher Pro-Kopf-Verzehr waren cirka 2 Liter.

Glatzer Gerste- und Weizenbier war in Niederschlesien als Bier von guter Qualität bekannt. Das Glatzer Bier wurde von den qualifizierten Bierbrauern und Mälzern hergestellt. Nicht jeder hatte ein Sonderrecht Bier zu brauen. Das Bierbrauen wurde vom Stadtrecht geregelt.

Schon im Mittelalter konnten cirka 200 Gehöfte in Glatz Bier herstellen. Im 15. Jh. wurde der Herstellungsprozess vom Stadtrat überprüft. Diese Dokumente sind gute Informationsquellen, wie die unterirdischen Tunnel als Bierlager und Mälzereien bewirtschaftet wurden.


Das Scharfrichteramt bildete sich im Zusammenhang mit der Professionalisierung des gesamten Strafvollzugs im Verlauf des 13. Jahrhunderts und der Entstehung des Gerichtswesen und des ersten deutschen Gesetzbuches.

Zu den direkten Aufgaben des Scharfrichters gehörte, die eigentliche Hinrichtung und die Folter zur Geständniserzwingung als Teil des Gerichtsverfahrens. Auch für die Durchführung von Körper- und Ehrenstrafen war er zuständig. Daneben musste er auch oft weitere unangenehme und geächtete Aufgaben übernehmen − z. B. die Kloakenreinigung, das Abschneiden und das Bestatten von Selbstmördern, die Aufsicht über Beleuchtung, den technischen Zustand von den Folterwerkzeugen und über die Prostituierten. Die letzte Funktion, zum Schein administrativ, war im Wesentlichen die Kuppelei und die Zuhälterei.

Das Scharfrichteramt

Der Scharfrichter hat ein Stammgehalt von der Stadt und einen Naturallohn bekommen. Nicht jede Stadt konnte sich einen Scharfrichter leisten. In diesem Fall wurde er aus einer reicheren Stadt geliehen. Auf eine rasche Hinrichtung haben die Henkerkompetenzen einen Einfluss ausgeübt. Um den Beruf des Henkers auszuüben, war im Mittelalter eine solide Ausbildung nötig. Der Auszubildende musste lernen, den Kopf des zur Hinrichtung Verurteilten vom Rumpf zu trennen, ohne allerdings dessen Kopf oder Rumpf versehentlich zu zerteilen. Das Rädern musste gut durchgeführt werden können, sodass alle Knochen brachen, und der Tod am Galgen musste möglichst rasch eintreten. Bei Verstümmelungsstrafen hatte der Henker dafür zu sorgen, dass die Wunde nach Vollstreckung der Urteile verbunden wurde, denn der Verurteilte durfte nicht nach der für ihn gerechten Bestrafung verbluten. Wenn eine Hinrichtung misslang, wurde der Henker vom Volk gelyncht oder bekam eine Haftstrafe.

Der Scharfrichter und andere Einwohner

Trotz der hohen Qualifikation wollte niemand etwas mit den Henkern zu tun haben. Sie wurden von dem normalen Bürgertum gemieden und blieben unter sich. Ein Henkersohn konnte keinen anderen Beruf als den des Henkers erlernen. Geheiratet werden konnte ebenfalls nur unter Henkerfamilien. Es galt als anstößig, mit einem Henker durch versehentliches Zusammenstoßen in Kontakt zu kommen (in der Kirche oder in der Taverne). Die Henker sind oft schnell reich geworden, was auch schlecht bei den Leuten angesehen war. Das Haus des Henkers befand sich am Stadtrand, neben Häusern von Totengräbern und öffentlichen Häusern. Aus allen diesen Gründen entstanden sogenannte Scharfrichter-Sippen.

Glatzer Scharfrichter

Glatz, hatte als einzige Stadt in der Region, im 16 Jh. einen angestellten Scharfrichter. Der erste bekannte Henker Lorenz Volkmann wurde in den Glatzer Quellen cirka im Jahr 1569 erwähnt. Einer der bekanntesten Glatzer Henker war Christopher Kühn. In der Mitte des 17. Jhs. hatte er außer der Folterkammer in Glatz auch eine Meisterei in Albendorf, Wünschelburg, und wahrscheinlich auch in Ottmachau. Aus Ottmachau stammte seine Frau Anna Catharina Hildebrandt, die Tochter des Ottmachauer Henkers. Nach den Quellen ist Kühn ein Verbrecher geworden. Nach den Quellen haben sich die Glatzer Scharfrichter auch mit der Medizin beschäftig. Viele Einheimische haben dagegen aufbegehrt. Die Scharfrichter: Christopher Kühn und Hans Gottschalk wurden von der Stadtführung entlassen.

informacja o dofinansowaniu z UE

Projekt "Budowa innowacyjnych e-usług w Gminie Miejskiej Kłodzko" współfinansowany przez Unię Europejską ze środków Europejskiego Funduszu Rozwoju Regionalnego w ramach Regionalnego Programu Operacyjnego Województwa Dolnośląskiego na lata 2014-2020 oraz budżetu Gminy Miejskiej Kłodzko

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